PRESSEMITTEILUNG

Halle (Saale), 11.09.2023 

Rechte Störaktionen und queerfeindliche Hassattacken überschatten CSD in Halle (Saale), das Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V. reagiert

Am Samstag, den 9. September 2023 fand der Christopher Street Day (CSD) in Halle (Saale) statt, eine politische Veranstaltung der LGBTIQA+-Community. Leider wurde dieser Tag von rechten Störaktionen und Hassattacken auf die Teilnehmer*innen des CSD’s überschattet.

Während der friedlichen Demonstration, an der Tausende von Menschen teilnahmen, konnte beobachtet werden, dass sich am Rande der Veranstaltung ein bekannter rechter YouTuber befand, der bereits in Weißenfels durch seine extremistischen Aktivitäten aufgefallen war. Seine Störaktionen hatten vor allem das Ziel, die Teilnehmer*innen einzuschüchtern. Ein weiterer Vorfall war der Wurf einer Nagellackflasche in Richtung der Demo, die direkt vor den Füßen eine*r Ordner*in landete. Dieser Vorfall wurde unverzüglich zur Anzeige gebracht.

Auch weitere Störer*innen wurden festgestellt, die durch die Polizei mittels Platzverweise aus der Demo entfernt wurden.

Zusätzlich dazu meldete der rechtsextreme Sven Liebig eine Eilversammlung bei der Versammlungsbehörde an, bei der er sich explizit gegen den CSD und dessen Teilnehmer*innen aussprach. Die Versammlungsbehörde konnte entsprechend auf diese Provokation reagieren und verlegte den Kundgebungsort an eine andere Stelle.

Im Rahmen dessen kam es zu mehreren Anzeigen wegen Beleidigungen gegen den bekannten rechtsextremen Sven Liebig.

Eine Gruppe von Jungnationalisten marschierte ebenfalls während der Demo auf dem Marktplatz auf und erhielt sofort einen Platzverweis von der Polizei.

Besonders schockierend waren die queerfeindlichen Hassattacken nach dem Ende der Veranstaltung, bei denen es zu Körperverletzungen kam. Einige der Opfer mussten im Krankenhaus behandelt werden. Wir verurteilen diese Hassattacken auf das Schärfste und stehen in Solidarität mit den Betroffenen.

Mika Taube, Vorstandsmitglied des Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V., äußerte sich zu den Vorfällen: „Wir sind entsetzt über die Attacken gegen queere Menschen, die im Anschluss an den CSD in Halle (Saale) stattgefunden haben, und verurteilen diese Hassattacken auf das Schärfste. Leider zeigen die körperlichen Hassattacken und die rechten Störaktionen, dass die Gefahrenlage für queere Menschen in Sachsen-Anhalt viel höher ist, als die Mehrheitsgesellschaft und Politik oft annimmt. Bei den meisten CSDs, die in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt stattgefunden haben, gab es ähnliche Fälle von Hasskriminalität. Es ist an der Zeit, dass die Politik endlich handelt und den Schutz von queeren Menschen ernst nimmt. Wir fordern eine umfassende Aufarbeitung der Fälle, auch im Landtag.“

Ergänzend sagte Mika Taube: „Wir möchten an dieser Stelle auch noch betonen, dass wir uns von rassistischen Vorurteilen distanzieren. Hierbei sollte es nicht um Nationalität und/oder Religion gehen, sondern um klare queere Hasskriminalität, die eine tägliche Realität von queeren Menschen ist und von verschiedenen Personengruppen ausgeht, und es ist wichtig, dass auch die Politik sowie die Presse sensibel mit diesem Thema umgeht und keine weiteren rassistischen Vorurteile schürt.“

„Die rechten Störaktionen und körperlichen Hassattacken können uns nicht einschüchtern. Wir werden weiterhin laut sein, wir werden weiterhin auf die Straßen gehen und für unsere Rechte einstehen!“ fügte Mika Taube hinzu.

Pressekontakt:

Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V.

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Ansprechpartner*in:

Mika Taube (Vorstand)

E-Mail: mika.taube@lambda-mdl.de


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